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Touren in der Heimat



112 km2250 hm19.10.2008
Autor:  bejar / peso  
Kleine Friedensfahrt

Raimundas Rumsas gewann 1998 die vierte Etappe der Friedensfahrt von Legnica zum Ještĕd. Der Leumund des Siegers sollte uns jedoch nicht davon abhalten, der höchsten Erhebung im Jeschkengebirge die Referenz zu erweisen.

Erster Anstieg des Tages ist allerdings die Steigung zur Hochwaldbaude. Die Lausitzer Dörfchen am Fuße des 749 m hohen Berges haben mit ihren touristisch hübsch herusgeputzten Häuschen vor pittoresken Sandsteinkulissen eine herzerwärmende Anmutung von Puppenstube, Weihnachten und Weltfrieden, daß sich die 1,5 km zum Gipfel dieser unsinnigen, ja wahnsinnigen Streckenidee in ihrer wadenfeindlichen Monstrosität schon fast etwas beleidigend präsentieren. Hier wird die 20-Prozent-Marke öfter überschritten (3x), als daß der Gradient zweistellige Werte verläßt (0x). Letztere Tendenz zeigt allerdings die eigene Geschwindigkeit...ach was...Tendenz? Dauerzustand! Immerhin wird die Mühsal mit dem wohl spektakulärsten Rundumblick belohnt, den ich überhaupt kenne

Wieder auf der S133 Richtung Grenze hat man kaum Zeit die Kelchsteine zu bewundern, fällt der Blick doch unweigerlich auf die steile Rampe, welche uns bis Lückendorf führt. Hier bietet die Kirchbergstraße eine traumhafte Möglichkeit, in sanften Schwüngen an die tschechische Grenze zu gelangen.

Verrkehrsarm und gewohnt wellig verläuft die Strecke bis zum Fuß des Ještĕd. Ab Križany sind gut 600 hm zu erklettern. Das läuft ganz passabel, brechen doch eifrig angelegte Serpentinen den Blick nach vorn und halten die Steigung in Grenzen. Erst die letzten drei Kilometer zum Gipfel sind deutlich steiler, ganz am Ende kommt dann auch noch Brockenstimmung auf: es ist noch steiler, windig, und viele bunte Anoraks klettern unbekümmert auf den Berg. Es gibt wohl kaum einen Berg, der seine Anfahrt so "beherrscht" wie der Ještĕd. Der Rotationshyperboloid auf dem Gipfel präsentiert sich aus allen Entfernungen und Winkeln und läßt, befindet man sich selbst erst auf 400 m Höhe, doch einigen Zweifel im bereits müden Muskel entstehen.

Nach der kurvenreichen Abfahrt in Liberec heißt es nun, ein paar Kilometer auf ziemlich schlechtem Asphalt hinter sich zu bringen. Umso erstaunter findet man hinter Minkovice einen geradezu abenteuerlichen Aufstieg nach Šimonovice. Wer noch eins hat dieses Stück Straße direkt aus der Wohlstandsschweiz nach Tschechien verlegt? Die Straßenbauer wurden nicht müde, eine Kehre nach der anderen mit Zauberasphalt in den Hang zu legen, dabei haben sie sogar ein Einsehen mit dem Velofahrer und nötigen ihm nur 11% maximale Steigung ab. Ein Traum auch die folgende Abfahrt bis Domaslavice.

Der Spaß endet (oder beginnt - ganz nach belieben) in Česky Dub an einer 15%igen Rampe. Nun gewinnt man stetig an Höhe, wobei die Südanfahrt zum Ještĕd mit mäßigem Gradienten und unspektakulärer Straßenführung sich etwas weniger aufregend präsentiert als die anderen Möglichkeiten. Wer möchte, erklettert nun ein zweites Mal den Gipfel; unsere Tour führt dagegen zurück nach Križany und dann über einen schmalen und leider recht schlechten Fahrradweg nach Norden.

Sieht man irgendwo auf der Welt eine Bahnlinie auf einer Karte oder auch den Hinweis auf einen "Fahrradweg", dann vermutet man einen entspannten Heimweg. In Tschechien ist das anders. Dort bedeuten solche Schilder nur eins: andere haben es auch schon geschafft, also jammert nicht so! Was wellt sich der Asphalt in Richtung Grenze. Aber auch die letzte Steigung nach Horní Sedlo kann uns so kurz vor dem Ziel mit vielleicht 200 hm kaum noch schrecken.

Dann, unentbehrlich für jede noch so "kleine Friedensfahrt" - der Abstecher nach Polen. Für einen guten Kilometer fährt man auf polnischem Staatsgebiet zurück nach Zittau.

Streckenverlauf

Zittau - Olbersdorf - Oybin - Hain - Hochwaldbaude - Hain - Lückendorf - Petrovice - Jablonné v Podještĕdí - Česká Ves - Valdov - Žibndice - Křižany - Ještĕd - Liberec - Minkovice - Šimonovice - Rašovka - Proseč pod Ještĕdem - Domaslavice - Český Dub - Hořeni Starý Dub - Modlibohov - Rozstáni - Křižany - Zdislava - Jitrava - Rynoltice - Horní Sedlo - Dolní Sedlo - Hrádek nad Nisou - Zittau


Anstiege

Hochwaldbaude
Ještĕd


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Hoehenprofil




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Fahrtzeit:
ø 20 km/hø 25 km/hø 30 km/h
5 h 36 min4 h 29 min3 h 44 min

Reisemöglichkeiten:Deutsche BahnViaMichelin Routenplaner


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