Die Fahrt ins Böhmische Mittelgebirge beginnt unweit der Grenze in Hellendorf. Die Straße steigt über Petrovice (Grenzübergang, bitte an den Helm für unter 18jährige denken ) bis nach Nakléřov unmerklich, aber stetig an, das markante Relief der Graskuppenberge droht bereits am Horizont.
Die nun folgende Schussfahrt über Kninice hinab ins Elbtal führt bis in die Industriestadt Ústí nad Labem. Nach einem Uferwechsel ( mit Blick auf die neue, architektonisch wertvolle Elbbrücke ) geht es entlang der Elbe auf der 261 ( der Elberadweg parallel dazu, ist leider nicht komplett asphaltiert )vorbei an der Burg Střekov (Schreckenstein) und der Elbstauanlage bis nach Sebuzín.
Der bis zu 12% steile Anstieg ist eher von der einfachen Sorte, sodass man sich der touristischen Erkundung der Landschaft widmen kann, ehe es nach Litomĕřice geht. Wer Zeit mitbringt, sollte sich hier besonders die denkmalgeschützte Altstadt anschauen.
Litomĕřice ist Ausgangspunkt für die drei kommenden Anstiege hinein in das Herz des Mittelgebirges. Die Fahrt nach Skalicedient noch eher der Erbauung, das Schloss und die barocke Kirche in Žitenice sowie der weite Blick über den wohl einzig flachen Teil Tschechiens mögen für den Abstecher entschädigen.
Auch wenn Prozentschilder in Tschechien meist keinerlei informativen Gehalt haben ( die 12%Schilder können alles zwischen 4 und 18 Prozent bedeuten :)) liegen sie im Anstieg nach Homolka (7,77 Km; 5,9%) definitiv richtig.Der schwere untere Teil mit bis zu 12%, wird von einem eher hügeligen mittleren Abschnitt abgelöst ( man bemerke bitte die 'Hänsel und Gretel'-Straßenschilder!), bis man ab Lbín noch einmal 14-18% unter die Räder bekommt und das leider nicht nur für ein paar Meter.
Am Kulminationspunkt ist durchatmen angesagt, ein Blick auf das 'Zuckerbäckerdörfchen' Kundratice, die Hazmburk und die Milešovka mögen die Strapazen etwas abmildern.
Nach der Abfahrt gilt es Litomĕřice endgültig zu verlassen auf einen der wohl unrhythmischsten Anstiege (6,62 Km; 5,4%) überhaupt, dessen drei Steilstufen das mitunter flache Geplänkel zerstören. Die erste in Mirejovice ist nicht umsonst auch Teil eines Bergzeitfahrens, gilt es doch bis zu 17% zu bezwingen. Die zweite bei Hlinná will mit ähnlichen Werten in nichts nachstehen ehe die dritte in Kundratice sogar die 20% knackt.
Tipp: Wer sich noch frisch fühlt, kann noch auf den markanten Aussichtsturm des Varhošt' steigen und einen Blick erhaschen, den man für kein Geld der Welt kaufen kann.
Nach dem nun folgenden hügeligen Sträßchenabschnitt durch richtige böhmische Dörfer ist bald wieder Ústí erreicht.
Die einzig verkehrsreiche Straße bis Neštĕmice ist schnell vorbei, sodass es zur Burg Blansko (4,66 Km; 6,9%) gehen kann.
( Aufgrund fehlender Ausschilderung: zweite Abzweigung der 'Na Skalce', den unbeschilderten Weg den bewaldeten Hügel hoch ). Die Durchschnittssteigung ist etwas irritierend, wenn es allein auf einem Kilometer fast 140 Hm zu bewältigen gilt und von Mirkov nach Blansko noch einmal 18% erreicht werden.
Den Fußmarsch zur Burg sollte man auf jeden Fall auf sich nehmen, um sich das beeindruckende Szenario anschauen zu können und Abschied zu nehmen von einer grandiosen Landschaft.
Nach hügeligen Kilometern und der langen Abfahrt nach Libouchec steht der letze Knackpunkt der Tour bevor, der Anstieg nach Tisá(4,24Km; 5,8%) . Die gut ausgebaute Straße ist v.a. auf den letzten Metern nach Tisá noch einmal sehr steil, ehe man unvermittelt zu den imposanten Tissaer Wänden aufschauen kann.
Nicht überraschend, dass das ein Paradies für Kletterer ist. Die letzten Kilometer gehen zur Entspannung bergab vorbei am Grenzübergang zurück nach Hellendorf.
Streckenverlauf
Hellendorf - Nakléřov - Ústí nad Labem - Sebuzín - Hlinná - Litomĕřice - Skalice nad Svitavou - Litomĕřice - Lbín - Litomĕřice - Tašov - Abzweig Nĕmčí - Ústí nad Labem - Blansko - Mnichov - Tisá - Hellendorf
Anstiege
Sebuzín --> Hlinná
Litomĕřice --> Skalice
Litomĕřice --> Homolka
Litomĕřice --> Kundratice
Neštĕmice --> Blansko
Libouchec --> Tisá
Verwandte Strecke(n):
Osterzgebirge - Nordböhmen
Böhmische Dörfer
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