Von den zahlreichen Möglichkeiten, die Höhen südlich von Pößneck zu erklettern, wählen wie dieses Mal die Variante über Wernburg zur Buchtahöhe, von der aus man einen phantastischen Blick zur Burg Ranis und auf die gegenüberliegende Uhlstädter Heide hat. Dann die kurze Abfahrt zur viertgrößten Talsperre Deutschlands nach Hohenwarte und einige Kilometer entlang des Stausees, bevor die etwa 200 Hm nach Reitzengeschwenda erklettert werden. Gerade bei schönem Wetter wird man vom kurvigen Straßenverlauf immer wieder fachgerecht gewendet und brütet so immerhin gleichmäßig in den zahllosen kleinen Kammhügeln bis Landsendorf.
In Leutenberg empfiehlt es sich, eine der wenigen Tankstellen auf der Strecke zu überfallen, um den Flüssigkeitshaushalt auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten: Tankstelle Leutenberg
Man quert die Bahnlinie parallel zur B90 und holpert ein kurzes Stück auf Kopfsteinpflaster in den den nächsten Anstieg. Nach Hirzbach hat es recht konstant 8-10% Steigung - allerdings sollte man sich etwas Glykogen aufsparen, überrascht der Ortseingang dann doch mit einer Rampe von > 16%.
Über Lichtentanne schießt man wieder hinab in das Tal der Sormitz - hier ist Vorsicht geboten, weist die außerordenlich steile Abfahrt zur Lichtentanner Mühle doch einige Schlaglöcher auf. Die folgende Digression bringt uns an den Rand des Frankenwaldes und bietet dabei die Gelegenheit, hinter Lehesten zum zweithöchsten Berg des Frankenwaldes, dem Wetzstein, mit dem Altvaterturm abzubiegen. Zuvor bietet die Ortsdurchfahrt von Schmiedebach einige steile Kilometer, die zunächst auch noch durch Kopfsteinpflaster zusätzlich erschwert werden. Dabei fällt der Blick auf die ehemaligen Schieferbrüche, war Lehesten doch das Zentrum des Schieferbaus in Thüringen mit den größten Brüchen auf dem europäischen Kontinent. Auf dem windigen "Hundskopf" befindet sich die Gedenkstätte für das KZ "Laura". Vielleicht bleibt irgendwann auch mal die Zeit für einen "Besuch" ohne Rad.
Von der schwach befahrenen B90 in Richtung Bad Lobenstein knickt an der Zschachenmühle die Straße nach links, auf dem EDGE sieht man bereits, wie der lila Wurm nach 100 m rechts in den Berg möchte, das Steigungsschild mit 16% beseitigt eventuelle Unklarheiten und entlockt den Begleitern die gewohnten Freudentöne. 20% hat es dann weiter oben natürlich auch - wie man da ohne ein mit Zähnen äußerst sparsam besetztes Kettenblatt überhaupt hochkommen soll, ist über den gesamten Anstieg ein Kurzweil bietendes Rätsel. Hinter Thierbach wellt sich die Straße bis Neuenbeuthen und fällt dann auf etwa 330 m im Ottergrund. Mit einigen Serpentinen und der Bahnunterquerung ist der Anstieg nach Liebschütz wunderschön angelegt und verlangt mit mäßigen Gradienten auch nicht mehr allzuviel vom sicher bereits ordentlich erschöpften Radler.
Die Kleinstadtperle Ziegenrück mit ihren malerischen Gässchen, verwegen konstruierten Behausungen und zahlreichen Möglichkeiten, ziemlich unsinnig die umliegenden Höhen zu erklettern, ruft auf dieser Tour zum Finale - der Anstieg nach Keila ist nur im unteren Abschnitt etwas steiler und führt dann auf eher mäßigen Asphalt zurück in Richtung Pößneck.
Streckenverlauf
Pößneck - Wernburg - Seebach - Bucha - Hohenwarte - Reitzengeschwenda - Drognitz - Lothra - Dorfilm - Altengesees - Landsendorf - Leutenberg - Hirzbach - Schweinbach - Großgeschwenda - Lichtentanne - Lichtentanner Mühle - Schmiedebach - Lehesten - Röttersdorf - Heberndorf - Weitisberga - Zschachenmühle - Thierbach - Eliasbrunn - Ruppersdorf - Thimmendorf - Weisbach - Neuenbeuthen - Ottermühle - Liebschütz - Ziegenrück - Keila - Grobengereuth - Gertewitz - Bodelwitz - Pößneck
Anstiege
[*] Buchtahöhe
[*] Hirzbach
[*] Thierbach
[*] Liebschütz
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